Mal wieder bei Tomte
von Yvonne Rieser
Meine Kollegin Nathalie und ich durften Ende Juni nach Ostfriesland auf eine Fortbildung fahren. Diese war auf dem wunderschönen Begegnungshof von Juliane Marliani, genannt „Tomte`s Hof“, wo ich schon zweimal mit Natascha sein durfte. Das Thema „Lebendiges Miteinander“ war genau das Richtige für uns. Es ging nicht nur um Mensch – Tier – Kommunikation, sondern auch um Mensch – Mensch Kommunikation und das können wir, glaube ich, alle ganz gut gebrauchen. Ehrlich gesagt kann ich es kaum in Worte fassen, wie schön und wertvoll es wieder war. Zu erleben, wie toll Juliane und Ihre Mitarbeiter*innen mit den Tieren kommunizieren und auch miteinander– auf Augenhöhe, ohne jegliche Hierarchie oder Machtausdruck. Hauptsächlich ging es aber um Tiertraining, was wir nach der Theorie auch praktisch selbst durchführen durften. Da ich die Fortbildung zur TGI (Tiergestützte Intervention) schon gemacht hatte, kannte ich das Tiertraining schon. Nathalie aber noch nicht und war hellauf begeistert. Wollschweinen, Eseln, Pferden & Co beizubringen, an Ihrer eigenen Station zu stehen, Ihr Zeichen mit der Nase zu berühren um dies dann mit einem Pfiff zu bestätigen und dann ein Leckerli zu bekommen. Nathalie hat das Ziegentraining mit dem Targetstick für das erste Mal richtig gut gemacht und ihre Ziege u.a. „Moin Moin“ sagen lassen. Sehr schön finde ich auch die artgerechte Tierhaltung bei Juliane. Sie legt eine Menge Wert darauf, Ihre Tiere und deren Bedürfnisse genau zu achten. Zum Beispiel in der Wiederkäuerphase bei Schafen und Ziegen keine TGI o.ä. anzubieten. Also sich ganz nach dem Rhythmus der Tiere zu richten.
Wichtig ist es auch, die Rituale gemeinsam zu befolgen. Wir haben bei uns auf dem Hof schon einiges vom Gelernten umgesetzt und es folgt noch mehr. Beispielsweise, dass wir bei der Fütterung immer die gleiche Reihenfolge beachten. Erst bekommen die Schafe und Ziegen Heu, dann die Ponys. Abends bekommen zuerst die Schafe und Ziegen mit einem Lockruf bzw. Pfiff, worauf ich sie trainiert habe, ihr Gemüse. Das kann den positiven Zweck haben, dass man sie so leichter eingestallt bekommt, wenn mal tierärztliche Untersuchungen anstehen oder wir sie aus anderen Gründen einstallen müssen. Danach bekommen die Ponys ihre Futterportion. Dafür sollten alle Drei auf ihrem Platz stehen. Es wird dann nach Rangordnung gefüttert. Die Hühner werden abends mit einem Lockruf eingestallt, um sie so vor Beutegreifern nachts zu schützen. Dafür, dass wir sie noch nicht lange haben, klappt dies schon sehr gut.
Das sind einige Beispiele, die wir bei uns alle gleich handhaben, damit es für Mensch und Tier einfacher ist.
Die Fortbildungen auf Tomtes Hof sind übrigens sehr zu empfehlen. 🙂