Vorher Nachher
Vom Loch zum Leben
Unser simpler Plan war, Amphibien, der Tiergruppe mit der höchsten Aussterberate, ein neues Zuhause zu bieten. Möglichst naturnah. Dass ein simpler Naturteich so einen Aufwand bedeutet, hätten wir nicht gedacht… Aber es hat sich gelohnt!
2018 noch ein Stück Wiese auf unserem Hof wurde aus dem Fleckchen Erde ein ausgehobenes Fleckchen Erde. Etliche Teichpflanzen und einige Steine später, kam Wasser hinzu. Aus unserem eigenen Brunnen. 2019 dann der Besuch von den Amphibienexperten des Düsseldorfer Aquazoos. Und die Hausaufgaben: Pflanzt mehr! Einige Studien später, stand der Pflanzplan. Denn ein Naturteich für Amphibien sollte ohne Pumpe auskommen und entsprechend hoch ist das Risiko von Algen und „Umkippen“ des Teichs. Sauerstoffpflanzen und starkzehrende Planzen entnehmen dem Teich die Nährstoffe und sorgen für Sauerstoff. Denn zuviele Nährstoffe bedeuten Algenwachstum. Nachdem die Pflanzen da waren, wo sie sein sollten, tauchte ein weiteres Problem auf: Es fiel zu viel Laub in den Teich. Verrottendes Laub=zu viele Nährstoffe. Und so bewaffneten wir uns mit (undichten) Wat-Hosen und fischten Laub. Wir hatten sogar einen „Teich-Dienst“ ins Leben gerufen. Kaum kamen wärmere Temperaturen, vermehrte sich die Wasserlinse, eine wichtige Teichpflanze, zu rasant, sodass wir nun statt Laub, Linsen fischten.
Nach knapp 1,5 Jahren als Teichbesitzer, können wir jetzt aber stolz verkünden: Es hat sich gelohnt! Denn im Frühjahr fanden wir den ersten Laich und beobachten seitdem die Babyfrösche bei ihrer Entwicklung. Sogar Teichmolche haben wir gesichtet und Wasserschnecken, Käfer, allerhand wasserlebende Larven und Libellen. Der Teich lebt! Und das ist für die Schüler*innen, die bereits da waren, ein super spanndendes Lehrmaterial. Und für uns ein wahres Naturidyll!