Tag der Tropenwälder
Die grüne Lunge stirbt
der 14. September ist dank des WWF´s seit 31 Jahren ein Aktionstag, der auf die Tropenwälder aufmerksam macht. Und das ist auch bitter nötig.
Alle 3 Sekunden wird ein Wald von der Größe eines Fußballfeldes dem Erdboden gleich gemacht. Die meiste Fläche davon in den Tropen rund um den Äquator, 76.000 Quadratkilometer pro Jahr. Teure Tropenhölzer werden abgeholzt und verkauft, der Rest wird verbrannt, um Platz für Soja-und Ölpalmenplantagen, Holzfarmen für Papier und Rinderfarmen zu schaffen.
Tropen, zu denen auch die Regenwälder gehören, beherbergen eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, von denen wir viele nicht einmal kennengelernt haben. Wird weiter gerodet wie bisher, gehören sie Ende des Jahrhunderts der Vergangenheit an und mit ihnen 90% der Tier- und Pflanzenwelt. Auch indigene Völker werden vertrieben.
Die Wälder sind Sauerstofflieferanten und riesige Kohlendioxidspeicher. Ihre Abholzung macht 15-20% der Treibhausgasemissionen aus und ist damit schädlicher, als der gesamte Verkehr mit seinen Flugzeugen, Schiffen und Autos zusammen. Zeitgleich werden durch das Brandroden potentielle Heilmittel zerstört, bevor sie überhaupt entdeckt werden, denn der Regenwald gilt als größte „Apotheke“ der Natur. Auch Bodenerosionen und unfruchtbare Böden sind die Folgen der massiven Entwaldung.
Zu Zeiten der Klimaerwärmung müsste man Aufforsten, also Bäume pflanzen, statt die grüne Lunge des Planeten zu fällen.
Was uns das in Europa angeht?
Eine Menge, wenn nicht sogar alles. Denn der Endverbraucher kann einiges bewegen. Da das angebaute Soja in Südamerika hauptsächlich Futtersoja für die Massentierhaltungen der Fleischindustrie in Europa und den USA ist, weil Anbaugebiete fehlen, landet sogar in dem Trog des deutschen Rindes Soja aus Südamerika. Wegen des hohen Fleischkonsums steigt die Nachfrage und die Massentierhaltung frisst dem Tropenwald buchstäblich die Bäume weg. Auch Palmöl ist eine beliebte und billige Zutat diverser Konsumgüter. Ebenso nicht unwesentlich an der Abholzung beteiligt, ist der Papierwahn in deutschen Büros. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Papierimporteur weltweit.
Was können wir tun?
Der WWF empfiehlt, auf exotische Hölzer zu verzichten, auf das FSC Siegel, das nachhaltigere Produktionen verspricht, zu achten und weniger Fleisch zu essen. Produkte ohne Palmöl zu kaufen, erhöht die Nachfrage und steigert die Präsenz von Alternativen auf dem Markt. Auch das ein oder andere Blatt nicht auszudrucken, weniger Küchenrolle zu benutzen und auf Recyclingpapier zurückzugreifen, hilft am Ende des Tages dabei, den Planeten nachhaltiger zu bewirtschaften. Ein Blick über den eigenen Tellerrand kann so viel entscheiden…
Bild: Abenteuer Regenwald